Bienen - ein bisschen Biologie

Aber wirklich nur ein bisschen - ich will schließlich niemanden langweilen und wer gerne mehr Informationen hätte, kann mich oder Google gerne befragen :-)


Das Bienenvolk

Jedes Bienenvolk besteht im Normalfall aus einer Königin und ihren Nachkommen. Ganz richtig, die Bienenkönigin ist die Mutter all der Bienen, die im Bienenstock leben.

Im Winter leben etwa 1000 weibliche Arbeiterbienen in einem Bienenstock. Wenn das Bienenjahr im Frühjahr wieder beginnt, fängt die Königin an zu brüten und im Sommer leben bis zu 40.000 Bienen in einem Stock.


Aussehen und Aufgaben der Bienenwesen

Es gibt drei so genannte "Bienenwesen": Die Königin, die Arbeiterin und den Drohn.

 

Königin: in jedem Volk gibt es nur eine Königin. Sie ist - klar - weiblich und deutlich größer als eine Arbeiterbiene. Man erkennt sie an ihrem langen Hinterleib. Da sie für das Fortbestehen des Volkes verantwortlich. Um sie besser sichtbar zu machen, markieren einige Imker sie mit einem Plättchen oder einem farbigen Punkt auf ihrem Rücken.

Einige Zeit nach ihrer Geburt fliegt sie los, um sich von möglichst vielen Drohnen begatten zu lassen. Danach geht sie in Eiablage und bleibt normalerweise im Volk (Ausnahme: Schwärmen!). Wenn sie ein Ei legt, entscheidet sie, ob daraus eine weibliche oder eine männliche Biene schlüpfen wird. Für eine weibliche Arbeiterbiene öffnet sie ihre Samenblase, in welcher sie den Drohnensamen aufgenommen hat und befruchtet das Ei. Soll es ein männlicher Drohn werden, bleibt die Samenblase geschlossen und das Ei unbefruchtet.

 

Arbeiterbiene: in jedem Volk leben unzählige Arbeiterbienen. Sie sind weiblich und die kleinsten Wesen in einem Bienenvolk. Sie durchlaufen von ihrer Geburt bis zu ihrem Ableben verschiedene Stufen, in denen sie verschiedene Aufgaben im Bienenvolk erledigen. Zunächst putzt sie die Waben, danach füttert und pflegt sie die Brut, anschließend erledigt sie noch diverse andere Aufgaben, bis sie schließlich zur Flugbiene wird, die Pollen und Nektar für das Bienenvolk sammelt. Im Sommer lebt sie etwa 4 Wochen, im Winter kann sie etwa 6 Monate alt werden.

 

Die weiblichen Bienenwesen besitzen einen Stachel, den sie jedoch nur benutzen, wenn sie es unbedingt sein muss - nämlich wenn sie sich bedroht fühlen, weil sie beispielsweise gequetscht werden. Bienen (und auch Bienenköniginnen) sterben nämlich nach einem Stich, da ihr Stachel Widerhaken besitzt und in der Haut des Gestochenen hängen bleibt. Dabei wird der Biene der Stachel zusammen mit der Giftblase herausgerissen und kurze Zeit später stirbt sie.

 

Drohn: Neben den Arbeiterbienen leben im Frühjahr und Sommer auch einige Drohnen im Bienenstock. Sie sind von den Arbeiterbienen durch ihren dickeren, runderen Hinterleib und ihre größeren Augen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den weiblichen Bienen, besitzen sie keinen Stachel und können entsprechend nicht stechen. Sie tragen keinen Honig ein und ihre einzige Funktion besteht in der Befruchtung neuer Königinnen. Kommt es zu einer Befruchtung, wird ihnen ihre Samenblase herausgerissen und kurze Zeit später sterben sie.

Da ihre Dienste ab Herbst nicht mehr benötigt werden, werfen die weiblichen Arbeiterinnen sie zu diesem Zeitpunkt aus dem Stock. Das wird "Drohnenschlacht" genannt. Im Winter leben keine Drohnen mehr im Bienenstock.


Arbeiterin oder Königin?

Aus jedem befruchteten Ei könnte sich theoretisch eine Arbeiterin oder eine Königin entwickeln. Der einzige Unterschied liegt in der Fütterung. Während die Königin lediglich mit Gelee Royale gefüttert wird, bekommt eine Arbeiterbiene anfangs Gelee Royale und später Pollen und Honig.

 

Das ist praktisch, denn so können die Bienen selbst entscheiden, ob sie sich eine Königin oder eine Arbeiterin heranziehen. Im Normalfall wird es eine Arbeiterin, doch es gibt Situationen, in denen sie sich eine Königin heranziehen wollen oder müssen. Beispielsweise:

  • wenn sie mit der alten Königin nicht mehr zufrieden sind, weil ihre Legeleistung nachlässt.
  • wenn sie schwärmen wollen (was durchaus sinnvoll ist, weil es zur Gesundheit im Volk beiträgt - aber einige Imker wollen das aus diversen ebenfalls sinnvollen Gründen dennoch vermeiden).
  • wenn die alte Königin verstorben ist.

Wenn die Königin eines Volkes stirbt und es keine Möglichkeit gibt, sich eine neue Königin heranzuziehen, weil beispielsweise keine Eier mehr vorhanden sind, kann es passieren, dass sich eine normale Arbeiterbiene berufen fühlt, die neue Königin zu werden. Das ist problematisch, denn sie wurde nicht befruchtet und kann entsprechend nur unbefruchtete Eier legen. Das Volk ist nicht überlebensfähig, da nur noch Drohnen nachgezogen werden und diese nicht zur Ernährung des Volkes beitragen.

In solchen Situationen muss man das Volk auflösen.


Honigherstellung

Honig kommt in seiner uns bekannten Form nicht einfach so in der Natur vor. Was die Bienen einsammeln, wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, ist Nektar. Dieser wird von den Bienen in einem langen und aufwändigen Verarbeitungsprozess zu Honig umgewandelt. Dabei setzen die Bienen dem Honig diverse Enzyme zu, die ihn so gesund machen. Vor der Umwandlung hat der Nektar einen Wassergehalt von ca. 70%.

Neben dem Blütenhonig gibt es auch noch Waldhonig, dessen Ausgangsstoff nicht Nektar, sondern Honigtau ist.

 

Erst wenn der Honig "reif" ist, erntet ihn der Imker. Das bedeutet, dass sein Wassergehalt bei unter 18% liegt. Wenn dies gewährleistet ist, neigt der Honig weniger zum Gären und hat zudem ein volleres Aroma.